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2017 kam es in der chemischen Industrie nochmals zu einem Anstieg internationaler Akquisitionen durch Käufer aus Schwellenländern. So wurde etwa in Österreich Glanzstoff vom thailändischen Chemieunternehmen Indorama Ventures übernommen. China liegt mit mehr als einem Viertel aller Transaktionen an der Spitze. Ein Rückgang der Mega- Mega-Deals in Europa ist allerdings zu erwarten.

China setzte 2017 seine Einkaufstour fort: In der chemischen Industrie dominierten chinesische Käufer mit mehr als einem Viertel (26%), gefolgt von den Vereinigten Staaten (18%). 30% der Top-10-Deals betrafen Käufer aus Schwellenländern. Für den siebten „Chemicals Executive M&A Review“ wurden die weltweiten Transaktionen in der Chemieindustrie untersucht und Führungskräfte von Chemiekonzernen und Investmentbanken zu ihren Einschätzungen für 2018 befragt. Für 2018 wird ein Rückgang der Big-Deals erwartet. „Das einfache Merger-Endgame ist vorbei und die nächste Welle der Chemie-Deals wird komplexer. Dies erfordert, dass die Unternehmen und ihre Führungskräfte auch kleinere strategische Ziele als Wachstumstreiber betrachten, im Gegensatz zu den Mega-Deals, um Kostensynergien zu erzielen“, so Otto Schulz, Partner bei A.T. Kearney und zuständig für das globale Chemieberatungsgeschäft.

Zahlreiche Mega-Deals dominierten vergangenes Jahr die Branche. So ging der Zusammenschluss von DowDuPont über die Bühne, der eine Art Gamechanger für die Branche werden könnte. Der größte Deal 2017 war aber der Verkauf der Gemüsesaatsparte von Bayer an BASF (7 Milliarden USD). Der Verkauf war eine Bedingung der Wettbewerbshüter, damit Bayer Monsanto übernehmen kann (66,4 Milliarden USD). Dieser Deal war überhaupt der größte, der jemals von einem europäischen Käufer abgeschlossen wurde. In Europa erhöhte sich der Transaktionswert um 16% gegenüber dem Vorjahr, da sowohl die Anzahl der Transaktionen als auch die Großabschlüsse von europäischen Käufern gestiegen sind.

In Österreich wurde Glanzstoff vom thailändischen Chemieunternehmen Indorama Ventures übernommen.
In Österreich wurde Glanzstoff vom thailändischen Chemieunternehmen Indorama Ventures übernommen (Credit: Freepik)

Deutsche Unternehmen gefragt

Bevorzugtes Zielland für die Schwellenmärkte war vergangenes Jahr Deutschland. Insgesamt wurden zehn deutsche Firmen übernommen. Aber auch deutsche Unternehmen machten Deals mit Schwellenländern. Sieben deutsche Firmen stehen auf der Käuferseite.

Weniger Deals erwartet

Allerdings zeigt die Studie, dass die Mega-Deals weniger werden. In Europa sank der angekündigte Dealwert gegenüber 2016 um fast drei Viertel (-73%). Der stärkste Rückgang an weltweiten M&A-Aktivitäten wird dabei für staatlich kontrollierte Akteure erwartet. 30% der Befragten vermuten eine Abnahme der Aktivitäten um 10-20%. Insgesamt prognostiziert die Studie einen Rückgang der Deals von 272 Milliarden USD auf 99 Milliarden USD (-63%).

Konsolidierung einzelner Märkte

Die letzten Jahre waren vor allem durch eine Konsolidierung der einzelnen Branchen geprägt. Zur größten Marktkonzentration kam es etwa im Bereich Industriegas. Hier dominieren nun fünf Unternehmen 85 Prozent des Marktes. Zuletzt konzentrierte sich die Marktbereinigung auf die Agrochemiebranche. Prominentester Zusammenschluss war der Bayer-Monsanto-Merger. Bei Spezial- und Feinchemikalien wird sich der Wettbewerb auf Grund neuer Anbieter, weniger Innovation und geringem organischem Wachstum weiter verschärfen.

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