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Das Grazer Jungunternehmen Innophore forscht für das „Chinese Center for Disease Control and Prevention“ an Molekülen, die Teile des Virus binden und es unschädlich machen sollen.

Innophore-Geschäftsführer Christian Gruber (Credit: Regine Schoettl)
Innophore-Geschäftsführer Christian Gruber (Credit: Regine Schoettl)

Mit „Drug and Enzyme Discovery“ hat das steirische Start-up Innophore in den vergangenen Jahren bereits außerhalb der europäischen Grenzen Aufmerksamkeit erregt. Nun stellte die Innophore ihr Wissen auch dem Chinese Center for Disease Control and Prevention zur Verfügung, die das Jungunternehmen seither als Forschungspartner bei der Bekämpfung des Coronavirus miteinbezieht.

„Die Ereignisse haben sich in den letzten Tagen buchstäblich überschlagen“, so Christian Gruber, Geschäftsführer des 11-köpfigen Jungunternehmens. „Aus Eigeninitiative heraus haben wir im wenige Stunden zuvor veröffentlichten Genom des Coronavirus 2019-nCoV nach einem der Schlüsselenzyme dieser Virenklasse gesucht und sind fündig geworden. Basierend darauf machten wir mit unserer Technologie bekannte und für andere Viren bewilligte Wirkstoffe ausfindig, die das Coronavirus theoretisch bekämpfen könnten. In Forschungskreisen nennt sich das ‚Drug Repurposing‘ oder ‚Drug Repositioning‘ – das Finden von bereits bewilligten Arzneimitteln für neue pharmazeutische Zwecke. Nachdem wir diese Forschungsergebnisse veröffentlicht hatten, haben sie sich innerhalb kürzester Zeit verselbstständigt und ich wurde von einer Führungsperson eines großen Pharmakonzerns in Peking kontaktiert.“, erzählt Gruber.

Computerbasierte Algorithmen sparen wertvolle Forschungszeit

Seither arbeitet das Team gemeinsam mit einer Gruppe von ausgewählten Bioinformatikern eines führenden pharmazeutischen Unternehmens in Peking und dem „Chinese Center for Disease Control and Prevention“ an Vorschlägen für mögliche Medikamente gegen das Virus. Im Normalfall geschieht das mit aufwendigen Tests in chemischen Laboren. Diese brauchen Zeit, die wir im Falle des Virus allerdings nicht haben. Genau hier liegt unser großer Vorteil: Wir arbeiten mit der von uns entwickelten Catalaphore®-Plattform, die computerbasiert mittels Algorithmen neue Enzyme und Wirkstoffe für Arzneimittel erforscht, und das schneller als in herkömmlichen Laboren, erklärt Gruber. Ob der von Innophore ermittelte und empfohlene Wirkstoff tatsächlich die gewünschte Wirkung gegen das Virus erzielt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

(Credit Beitragsbild: Andreas Schlesinger)

 

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