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Ohne Online-Check-In kein Sommerurlaub: Airlines haben das Potenzial erkannt und ihre Prozesse digitalisiert – ganz anders sieht es derzeit noch in der Flugzeugproduktion heimischer Zulieferer aus: Bei einer Diskussionsrunde mit dem Luftfahrtexperten Walter Stephan wurden nun Strategien für die „Digitalisierungskluft“ am Red Bull-Ring in Spielberg erarbeitet.

Von der Online-Flugbuchung, über das Check-In und den automatisierten Boardingprozess bis zur Nachbetreuung über Software-Programme – über den Wolken geben mittlerweile digitale Prozesse die (Flug-)Richtung vor. Während die Airlines in der digitalen Welt längst angekommen sind, stecken heimische Luftfahrtzulieferer noch in einem prä-digitalen Zeitalter. Noch. Denn das Umdenken hat begonnen: „Wir müssen den Luftverkehr neu aufstellen. Denn Flugzeugbauer wie Airbus und Boeing geben den Zulieferern vermehrt digitale Schnittstellen vor“, erklärt Luftfahrtexperte Walter Stephan im Rahmen des „Air Café“ am obersteirischen Red Bull-Ring, an dem rund 25 Luftfahrtzulieferer aus Österreich und Slowenien über digitale Kooperationsmodelle über den Wolken diskutierten.

AMES-Gründer Walter Starzacher, AMES-Geschäftsführer Daniel Maier, Heldeco-Chef Helmut Dettenweitz und Moderator Franz Lückler
Im Gespräch: AMES-Gründer Walter Starzacher, AMES-Geschäftsführer Daniel Maier, Heldeco-Chef Helmut Dettenweitz und Moderator Franz Lückler

Investition in Digitalisierung
Diese Gespräche zeigen: Erste Startversuche der heimischen Luftfahrtzulieferer wurden bereits unternommen. So nimmt der Eibiswalder Luftfahrtzulieferer Fuchshofer, der im Herbst des Vorjahres sieben Millionen Euro zum Bau einer Halle für additive Fertigung investierte, heuer rund 400.000 Euro für Digitalisierungsmaßnahmen in die Hand: „Wir haben rund 5.000 Werkzeuge wie Fräser und Bohrer im Unternehmen im Einsatz. Mittlerweile ist sowohl Zustand als auch Ablageplatz jedes einzelnen Werkzeugs digital erfasst – damit können wir diese Maschinen nicht nur optimiert zuordnen, sondern auch Suchvorgänge massiv reduzieren“, erzählt Geschäftsführer Hannes Fuchshofer. Daneben unterstützen digitale Abläufe die Transparenz in den komplexen, globalen Lieferketten und bieten eine gute Grundlage für schnelle Entscheidungen, betont der Geschäftsführer.

Alu Menziken Euromotive-CEO Willi Schnedl im Gespräch mit FACC-Gründer Walter Stephan
Alu Menziken Euromotive-CEO Willi Schnedl im Gespräch mit FACC-Gründer Walter Stephan (v. l.)

 

Diskussionsrunde: Franz Lückler (l.) mit AMES-Gründer Walter Starzacher und Vescon-Geschäftsführer Heimo Reicher (r.)

Sampl: „Digitalisierung sichert Überleben der Betriebe“
Ähnliche Schritte setzt auch der Gußwerker Federnspezialist Hugo Sampl: „Wir arbeiten gerade daran, den kompletten Büroablauf zu digitalisieren. Das heißt: Eingangsrechnungen werden automatisiert gescannt, der Rechnungsbetrag wird vom System erkannt, verbucht und der Zahlungsverkehr mit dem entsprechenden Ziel wird ohne händisches Zutun angewiesen“, so Firmenchef Hugo Sampl. Menschliche Fehler sollen dadurch künftig minimiert werden. Doch nicht nur das: „Wir sehen in der Obersteiermark mit einer massiven Fachpersonal-Knappheit konfrontiert, dadurch müssen wir auf Digitalisierung setzen: Diese sichert aus unserer Sicht das Überleben der Betriebe“, setzt Sampl große Hoffnungen in die digitale Automation.

Umsatzpotenzial liegt brach
Insbesondere Kooperationen sollen unter den heimischen Zulieferern sollen durch digitale Schnittstellen künftig vereinfacht werden: „Wir wollen diese Wertschöpfungskette optimieren. Der Austausch diente als Anstoß zur intensivierten Zusammenarbeit und soll nun dabei helfen, das brachliegende Umsatzpotenzial stärker auszuschöpfen“, erklärt Alu Menziken Euromotive-CEO Willi Schnedl.

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