Projekte für weltweit agierende Automobilhersteller, Umsatzverdoppelung in Österreich, mehr Mitarbeiter am Standort – kurz: Hans-Jörg Gasser ist mit der von ihm gegründeten „Mechatronic Systems GmbH“ (MSG) weltweit auf der Überholspur. Zuletzt erwirtschaftete der Automotive-Zulieferer rund 70 Millionen Euro Umsatz, doppelt so viel wie im Jahr 2015: „Im Schnitt konnten wir unseren Umsatz alle drei Jahre verdoppeln. Auch weil wir mit Investitionen bereits im Vorfeld stets die entsprechenden Kapazitäten geschaffen haben“, erzählt Gasser. Kon-kret hat der Geschäftsführer in den letzten beiden Jahren rund zehn Millionen Euro in den Standort investiert, fünf weitere Millionen folgen heuer: Der primäre Fokus gilt dabei der hochtechnologischen Fertigung sowie der Produktionsfläche, die mittlerweile auf 4.000 Quadratmeter erhöht wurde. Als Anhaltspunkt: 2005 begann das Unternehmen in einem südsteirischen Start-Up-Zentrum auf 500 Quadratmetern, vor drei Jahren lag die Areal-Größe bei 2.000 Quadratmetern.
Zehn Millionen Komponenten
Doch das Wachstum lohnt sich: Kaum ein Automobilhersteller setzt nicht auf die hochtechnologischen Komponenten des 300-Mitarbeiter-Unternehmens aus Wies: So sind die komplexen Bauteile der Südsteirer für das Thermo- bzw. Motorenmanagement in unseren Autos zuständig. Konkret: „Die von uns entwickelten und produzierten Ventile sind für die notwendige Kühlung von LED-Scheinwerfern verantwortlich“, erklärt Gasser. Im Motorenmanagement kommen die Komponenten als Druck- und Durchfluss-Ventile etwa in Erdgas-Fahrzeugen zum Einsatz – und zur Reduktion des Schadstoff-Ausstoßes bei Verbrennungskraftmaschinen.
„Unser Know-how findet sich in allen Antriebsarten“, sagt der MSG-Gründer, der den Wettlauf der Technologien daher durchaus mit Freude beobachtet: „Für uns bedeutet jede Veränderung eine Chance auf Innovation.“ Rund zehn Millionen mechatronische Komponenten werden dafür in Wies jährlich produziert – mit hohem wissenschaftlichen Anteil: Zirka fünf Prozent der Einnahmen fließen in die Forschung. Von dieser gelebten Hochinnovation profitiert die gesamte Region: „Wir beschäftigen zahlreiche Zulieferer in Österreich und Slowenien, die fast ausschließlich für uns produzieren“, betont Gasser. Als Anhaltspunkt: 300 Millionen Einzelteile werden dazu jährlich von Zulieferern bezogen.
Hemmschuh für eine rasantere Entwicklung ist allerdings die aktuell schwierige Situation am Arbeitsmarkt – qualifizierte Techniker in die Südsteiermark zu lotsen, sei nicht immer einfach, weiß Gasser aus Erfahrung. Aber: „Wir haben noch viel vor.“