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Wie können produzierende Unternehmen die Abwanderung in Billiglohnländer verhindern – und dabei die Produktqualität noch weiter verbessern? Mit Hilfe von Smart Services lautete unlängst die Antwort der Experten im Grazer Smart Business Center. Eine Diskussionsveranstaltung machte das Trendthema greifbar und zeigte, wie Unternehmen – speziell auch KMU – von Kooperationen mit Hochschulen profitieren.

Egal ob Highend-Sportgerät, maßgefertigtes Möbelstück oder Luxus-Auto: Qualität hat ihren Preis. Wenn diese die Anforderungen des Kunden erfüllt, zahlt jener den Preis auch gerne. Durch die Digitalisierung eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten für Unternehmen, die Qualität ihrer Produkte noch weiter zu erhöhen und das kostengünstig – Smart Services machen es möglich. Für Oliver Hohnhold von Autforce sind Smart Services „Leistungen, durch die wir unsere Produktion noch reibungsloser gestalten können. Also zum Beispiel smarte Instanthaltung, Infrastruktur oder IT-Services. Wenn in diesen Bereichen intelligente Lösungen zum Einsatz kommen, kann man Leerstände und Qualitätsmängel deutlich reduzieren.“„Wir können in Europa nur dann unsere Marktposition erhalten, wenn wir Smart Services nutzen. So können wir qualitativ noch besser werden und uns gegen Billiglohnländer behaupten“, zeigt sich Huhnhold überzeugt.

Neue Vernetzungsplattform für Smart Services

Thomas Mrak, Leiter des Smart Business Centers, das seit Kurzem als Plattform für Smart Services agiert, erklärt: „Mit unserer Plattform unterstützen wir Unternehmen dabei, die Potenziale von Smart Services für sich selbst zu nutzen – unter anderem durch Kooperationen mit Hochschulen. Ziel von Smart Services sei es aber nicht, Menschen durch Roboter zu ersetzen, sondern beide gemeinsam arbeiten zu lassen. So können die Qualität verbessert, die Produktionskosten gesenkt und eine Abwanderung in Billiglohnländer verhindert werden, ergänzt Georg Wagner, Leiter des Instituts für Angewandte Produktionswissenschaften und der beiden Studiengänge „Produktionstechnik und Organisation“ und „Engineering and Production Management“ an der FH Joanneum Graz. Die Systeme würden immer kostengünstiger und daher auch für kleine Unternehmen zunehmend interessant.

Die Referenten vor dem Smart Business Center: v.l. Alexander Ketter (LOGICDATA), Daniel Krautzer (Student FH Joanneum und Mitarbeiter SFG), Oliver Hohnhold (Autforce), Thomas Mrak (Leiter Smart Business Center), Gerhard Valenta und Georg Wagner (FH Joanneum)
Die Referenten vor dem Smart Business Center: v.l. Alexander Ketter (LOGICDATA), Daniel Krautzer (Student FH Joanneum und Mitarbeiter SFG), Oliver Hohnhold (Autforce), Thomas Mrak (Leiter Smart Business Center), Gerhard Valenta und Georg Wagner (FH Joanneum) Fotocredit: SFG/Lunghammer

Praxisbeispiel: Kooperation LOGICDATA und FH Joanneum

Das Unternehmen LOGICDATA entwickelt selbst „smarte Produkte“ – z.B. einen Arbeitsplatz, an dem sich Licht, Schreibtisch, Sessel etc. individuell und automatisch an den Benutzer anpassen, wenn er sich hinsetzt. Smart Services sind auch für LOGICDATA ein großes Thema, erläuterte Alexander Ketter, Teamleiter für Industrialisierung, im Zuge der Veranstaltung „Smart Services goes Smart Production“. Im Rahmen des aktuellen Kooperationsprojekts mit der FH Joanneum, „iRobot“, wurde etwa untersucht, wie ein kollaboratives Roboter-Versuchs-System speziell für LOGICDATA aussehen könnte. Getestet wurde, wie man kundenspezifische Anbauteile mit einer Roboterzeile montieren kann. „Nun wissen wir, wie wir den Einsatz von Robotersystemen für uns untersuchen könnten und was das Ganze kosten würde“, betont Ketter. „Vieles ist schon jetzt möglich, es braucht vor allem für hochflexible Produktionen aber sicher noch einiges an Forschungsarbeit. Vor allem werden teilweise die erforderlichen Robotik-Komponenten dafür noch nicht produziert.“

Benefit für Unternehmen

Der Bachelorstudiengang „Produktionstechnik und Organisation“ ist ebenso wie der Masterstudiengang „Engineering and Production Management“ als dualer Studiengang organisiert – die Studierenden sind jeweils alternierend für 3 Monate an der Hochschule und dann wiederum 3 Monate als reguläre Mitarbeiter in ihrem Ausbildungspartnerunternehmen. Dazu Studiengangsleiter Wagner: „Unser Studierenden sind in unterschiedlichen Branchen tätig, so können wir die Erfahrungen auch auf andere Branchen übertragen. Davon profitieren die Unternehmen, für die wir Forschungsprojekte abwickeln, wesentlich.“

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