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Messbarkeit kann Leben retten: Je besser man Gesundheitswerte analysieren kann, desto besser für den Patienten. Aber was versteht man unter Messbarkeit in der Medizintechnik genau? Und was braucht es, damit Messbarkeits-Technologien erfolgreich wachsen und gedeihen, wie es im ZWT der Fall ist? Das einzigartige Zentrum wurde im Mai 2014 eröffnet und die Entwicklung in den letzten 4 Jahren seitdem zeigt ganz klar: Networking works.

Der innovative Blutzuckersensor von Braun: Nicht nur für Diabetiker ist die Messung ihrer Blutwerte unabdingbar - die exakte und vereinfachte Bestimmbarkeit von Werten kann sogar Leben retten. (Credits: Lunghammer)
Der innovative Blutzuckersensor von B. Braun: Nicht nur für Diabetiker ist die Messung ihrer Blutwerte unabdingbar – die exakte und vereinfachte Bestimmbarkeit von Werten kann sogar Leben retten. (Credits: Lunghammer)

Man kann eine Unterzuckerung daran erkennen, dass ein Mensch das Bewusstsein verliert. Und eine infizierte Wunde am durch die drohende Vergiftung verursachten Erbrechen. So weit muss es heute aber – dem medizinischen Fortschritt sei Dank – nicht mehr kommen. Messgeräte und -techniken, wie sie auch die Mieter im Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin (ZWT) entwickeln, haben bereits Millionen Menschen das Leben gerettet und werden es in Zukunft in noch größerem Ausmaß tun.

Interaktion zwischen Medizin und Technik

Was auf den ersten Blick nach „noch mehr Technik, noch weniger Mensch“ klingen mag, geht in eine ganz andere Richtung, wissen die Experten Rudolf Stollberger und Christian Baumgartner von den Instituten für Medizintechnik sowie Health Care Engineering an der TU Graz: „Messbarkeit bedeutet, biologische bzw. biomedizinische Prozesse quantitativ erfassbar und vergleichbar zu machen. Das ist eine wesentliche Basis für die personalisierte Medizin.“ Man kann ein Medikament etwa nur dann möglichst genau an den einzelnen Patienten anpassen, wenn man seine Vitalparameter genau und einfach messen kann. Die Technologien dazu entwickelt unter anderem ZWT-Mieter AIMC.

 „Networking works“

Das ZWT wurde im Mai 2014 eröffnet und fördert die Interaktion zwischen Medizin und Technik bzw. Wissenschaft und Wirtschaft aktiv, ist mit dem MED CAMPUS der Medizinischen Universität Graz (Med Uni Graz) direkt verbunden und Teil der Medical Science City Graz. „Die Erfolge der Mieter seit der ZWT-Eröffnung im Jahr 2014 zeigen deutlich den Effekt der internen und externen Vernetzung“, so die ZWT-Geschäftsfuhrer Anke Dettelbacher und Thomas Mrak.

Der ZWT-Mieter AIMC entwickelt Technologien für die personalisierte Medizin. Dass es sich dabei um einen immens zukunftsträchtigen Bereich handelt, bestätigt die neue Beteiligung durch die Kapsch BusinessCom. (Credit: Lunghammer)
Der ZWT-Mieter AIMC entwickelt Technologien für die personalisierte Medizin. Dass es sich dabei um einen immens zukunftsträchtigen Bereich handelt, bestätigt die neue Beteiligung durch die Kapsch BusinessCom. (Credit: Lunghammer)

Rund 250 hochqualifizierte Mitarbeiter sind derzeit am ZWT beschäftigt, das sind um rund 50 Prozent mehr als Ende 2014. Wie vielfältig die Entwicklungen sind, zeigt der Blick auf nur ein paar der erfolgreichen Projekte: MEON Medical Solution etwa entwickelt ein weltweit einzigartiges Film-Tonometer für die Blutgasanalyse und beschäftigt derzeit rund 35 Mitarbeiter – mehr als doppelt so viele wie beim Einzug. Die neueste Innovation von MEON ist ein Tonometer, das erstmals Temperaturskalierung zwischen 22,0° und 42,0 ermöglicht – auch das ist weltweit einzigartig. Für den Global Player B. Braun Melsungen mit weltweit rund 56.000 Mitarbeitern war das Life-Science-Know-how der Steiermark ein wesentlicher Faktor, um sich hier anzusiedeln. Mit rund 16 hochqualifizierten Mitarbeitern arbeitet Standortleiter Martin Ellmerer an einem innovativen und einzigartigen Blutzuckersensor. Dieser kommt einem Meilenstein für die Intensivmedizin gleich. Das Start-up Qualizyme arbeitet an einer innovativen Methode zum frühzeitigen Erkennen von infizierten Wunden, wofür das Unternehmen den Fast Forward Award 2017 erhielt.

Das ZWT als „Accelerator“

Momentan nutzen fünf Start-ups nutzen den Life-Science-Inkubator im ZWT, zwei Start-ups sind dem ZWT aufgrund der positiven Entwicklung hingegen bereits „entwachsen“: Notube, spezialisiert auf weltweit eingesetzte Online-Therapien für Kleinkinder mit Essstörungen (hat nun einen eigenen EAT Campus in der Lenaugasse) und EXPIMED, verantwortlich für einzigartige VR-Technologie, mit der unter anderem Spinnen-Phobien bekämpft werden können.

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