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Die Arbeitswelt der Zukunft wird vollkommen anders aussehen als heute: In 15 Jahren wird die Hälfte der Top-100-Unternehmen der Welt nicht mehr existieren. Über Leadership in Zeiten des digitalen Umbruchs diskutierten bei der Top Speakers Lounge der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein Günther Tengel, Geschäftsführer Amrop Jenewein, Robert Löw, CEO der Liechtensteinische Landesbank (Österreich), der Mönch Gregor Henckel-Donnersmarck, Petra Häuser, CEO & Founder des Exponential Business Hub, und der Gründer von Google-Österreich, Karl Pall.

(v.l.) Alexander Riklin, Günther Tengel, Gregor Henckel-Donnersmarck, Petra Hauser, Robert Löw, Claudia Schanza, Karl Pall, Urs Weber, Gunther Reimoser (Credit: ROBIN CONSULT/Lepsi)
(v.l.) Alexander Riklin, Günther Tengel, Gregor Henckel-Donnersmarck, Petra Hauser, Robert Löw, Claudia Schanza, Karl Pall, Urs Weber, Gunther Reimoser (Credit: ROBIN CONSULT/Lepsi)

Stehen wir in Europa am Pannenstreifen? Wenn es nach Günther Tengel, Geschäftsführer von Amrop Jenewein, geht, dann treten wir alle auf der Stelle. In seiner Keynote-Speech auf der Top Speakers Lounge der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein im MuseumsQuartier diskutierte Tengel mit Robert Löw (CEO der Liechtensteinische Landesbank Österreich), dem Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck, Petra Hauser (Exponential Business Hub) und dem Gründer von Google-Österreich, Karl Pall. „85 Prozent der Unternehmer sagen, dass die Digitalisierung ihr Geschäftsmodell verändern wird, aber nur 55 Prozent haben eine Agenda dafür. Digitalisierung bedeutet: Wir wissen immer weniger, haben aber viel mehr Informationen als jemals zuvor. Oftmals verlangen wir von unseren Gehirnen etwas, was sie nicht können“, so Tengel. Für den Eigentümer von Amrop Jenewein ist Leadership auch eine Frage der Kultur. „In Zukunft muss man Unternehmen vollkommen anders managen, denn im Jahr 2025 stammen mehr als 45 Prozent der weltweiten Top-Unternehmen aus Schwellenländern. Somit müssen die Themen „Diversity und Migration“ bereits heute vollkommen anders behandelt werden. Wir brauchen unterschiedliche Zugänge in den Führungsetagen. Eine weitere Gefahr ist, dass oftmals eine Zweiklassengesellschaft in Unternehmen entsteht. Während in die Kernbelegschaft massiv investiert wird, gibt es eine Randbelegschaft, die ständig ausgetauscht wird. Die einzige Begegnungszone ist dann die Betriebskantine. Hier braucht es ein Umdenken. Wenn wir das schaffen, haben wir in einer globalen Zukunft erfolgreiche Unternehmen mit entsprechendem Leadership.“

(v.l.) Karl Pall und Andreas Salcher (Credit: ROBIN CONSULT/ Lepsi)
(v.l.) Karl Pall und Andreas Salcher (Credit: ROBIN CONSULT/ Lepsi)

Der Blick über den Tellerrand

Für Karl Pall, den Gründer von Google-Österreich, bedeutet Leadership der Blick über den eigenen Tellerrand und der Verzicht auf gängige Klischees. „Mein Lieblingssatz ist: ,Sabbatical ist das neue Firmenauto`. Geld ist nicht mehr essenziell. Es geht um Überstunden, Essen… Wenig anfangen kann ich mit dem Begriff der ,Work-Life-Balance`. Wenn mir jemand mit dem Wort kommt, habe ich ein Problem. Es muss ein Teil des Ganzen sein, denn auch wenn wir bunte Bälle im Büro haben, so ist Google trotzdem kein Kindergarten. Es geht um die prinzipielle Einstellung. In Österreich wird oft darüber gesprochen, was nicht geht. In Nordamerika wird hingegen versucht, Neues einfach zu probieren. Es geht um Fachkenntnisse und um Leadership, um Intelligenz und darum, wie jemand ins Unternehmen passt.“ Von Google & Co im Silicon Valley lernen möchte Petra Hauser. „Man lernt dort größer zu denken. Hier bekommt man Abstand und kann reflektieren. Führungskräfte sehen ihre Industrie dort mit anderen Augen. Die Leute erkennen die Disruption und machen die Augen nicht zu. Sie umarmen neue Technologien, stecken den Kopf nicht in den Sand. Alle versuchen, aus neuen Technologien etwas Gutes zu machen.“

(v.l.) Robert Löw, Wolfgang und Gerlinde Layr (Credit: ROBIN CONSULT/ Lepsi)
(v.l.) Robert Löw, Wolfgang und Gerlinde Layr (Credit: ROBIN CONSULT/ Lepsi)

Der Mensch inmitten der „Work-Life-Balance“

Hellhörig beim Stichwort Work-Life-Balance ist auch Robert Löw. „Ich möchte mit dem Vorurteil aufräumen, dass es nur junge Menschen sind, die über Work-Life- Balance sprechen. Unternehmen bestehen nicht nur aus Master-Absolventen und Kosmopoliten. In Wahrheit gibt es viele Menschen, die wollen ein geregeltes Arbeitsleben und nicht mehr! Das ist sogar die Mehrheit“, betonte der Banker.  Dass bei all der Technologie nicht der Mensch auf der Strecke bleibt, ist Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck ein Anliegen: „Die Kirche ist nicht technologiefeindlich. Digitalisierung ist ja nicht neu. Wir sollten alles tun, um Menschen daraufhin auszubilden. Zudem sollte die ältere Generation nicht ausgegrenzt werden. Der Mensch darf nicht vergessen werden. Das hat man doch bei allen industriellen Revolutionen erlebt. Es war immer eine Umschichtung der Arbeit.“

Die Gästeschar

Der Einladung von Urs Weber (Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein) folgten Gunther Reimoser und Ali Aram (EY), Finanzminister a. D. Hartwig Löger,​ Andreas Buhl (RUAG Space), Michele Coduri und Ina Gruber (Schweizerische Botschaft), Martin Distl (GroupM Austria), Alexander Riklin (Alcar), Autor Andreas Salcher, Karin Eichhorn-Thanhoffer (Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft), Alexandra Fink (Swiss Life International Service), Sandra Freudenthaler (VAMED-KMB), Sonja Kiss (HSG Alumni Club Vienna), Wolfgang Layr (Volksbank Wien),  Christoph Sauermann (mediclass Gesundheitsclub), Georg Hanschitz und Andrea Viehauser (Amrop Jenewein), Ines Volpert (WESTbahn Management), Eduard Ferenczi und Roland Hanke (Hanke Projektpartner), Brigitte Kogler (ÖBB), Bernhard Fäh (Privatbank IHAG), Wirtschaftsprüfer Erich Kandler, Rechtsanwalt Michael Perez u.v.

 

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