Juli 2020: Die private Eisenbahn WESTBahn fährt im 2-Stunden-Takt von Wien über Linz nach Salzburg. Eingesetzt werden derzeit die zweistöckigen Gliederzüge KISS von Stadler Rail. Künftig wird jedoch ein Teil der Flotte für die Deutsche Bahn in Betrieb sein: Beauftragt wurde für die erweiterte Zulassung für Deutschland mit den Typentests in den Bereichen Bremse und Akustik der Grazer System-Spezialist PJM.
Die Messfahrten fanden auf der Westbahnstrecke zwischen Ybbs an der Donau und Kleinmünchen statt. „Die Versuchsfahrten konnten in einem sehr knappen Zeitfenster erfolgreich durchgeführt werden“, erklärt Martin Joch, CEO von PJ Messtechnik GmbH.
Für die umfangreichen Testversuche zur Gleitschutzanlage des Fahrzeugs konnte die Zeitspanne der „Corona-Wochen“ im März optimal genutzt werden: Durch den eingeschränkten Fahrplan standen größere Zeitfenster für die Testfahrten zur Verfügung.
Die gesamte Messkette wurde zudem weitgehend digitalisiert. „Die Vorteile des digitalen Mess-Systems liegen im reduzierten Verkabelungsaufwand und einer erhöhten Störsicherheit. In kurzer Zeit wurde ein verteilter Messaufbau mit 200 Sensoren realisiert“, führt Martin Joch aus.
Freie Fahrt unter jeder Bedingung
Die statischen Standtests, dynamischen Bremsungen und Gleitschutzversuche wurden unter wechselnden Bedingungen durchgeführt, etwa mit verschiedenen Beschaffenheiten der Fahrbahn (trockene und nasse Gleisanlage) oder bei variierenden Fahrgeschwindigkeiten: So konnten etwa Fahrzeuggeschwindigkeit von 200 km/h erreicht werden!
Der Grazer Systemspezialist für Schienenverkehr ist aber nicht nur mit Testfahrten auf der Westbahn auf der Überholspur: Nach der Auszeichnung mit dem German Innovation Award im Mai folgt nun eine Nominierung für den Österreichischen Mobilitätspreis.
Credit Beitragsbild: PJM
