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Amazon präsentiert erstmals die Verkaufszahlen von österreichischen Klein- und Mittelbetrieben, die ihre Produkte über die Plattform vertreiben. Die Studie „Amazon für kleine und mittlere Unternehmen 2020“ zeigt, dass österreichische KMU im vergangen Jahr über 13 Millionen Produkte über die Plattform verkauften – ein Zuwachs von 18 Prozent. Vor allem in der Corona-Krise haben viele heimische KMU auf eine Verkaufspartnerschaft mit dem Online-Riesen gesetzt. Dennoch steht Amazon nach wie vor in Kritik.

Über 25 verkaufte Artikel pro Minute

Amazon arbeitet mit mehr als 900.000 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in ganz Europa zusammen, darunter Verkaufspartner, Entwickler, Kreativschaffende, Autoren sowie Lieferpartner. Die große Mehrheit der Verkaufspartner auf dem Amazon Marketplace in Deutschland und Österreich besteht aus KMU. Im Untersuchungszeitraum von 1. Juni 2019 – 31. Mai 2020 haben sie ein deutliches Wachstum verzeichnen können: Die Zahl der von österreichischen Verkaufspartnern bei Amazon verkauften Produkte stieg um 18 Prozent von 11 auf 13 Millionen – das sind über 25 verkaufte Artikel pro Minute. Die Jahresumsätze der Verkaufspartner wuchsen dadurch durchschnittlich von 60.000 Euro auf 80.000 Euro an. Mehr als 100 kleine und mittlere Unternehmen erzielten im Jahr 2019 sogar Umsätze von jeweils mehr als einer Million US-Dollar. Doch diese Einnahmen dürfen sich die Verkaufspartner nicht zur Gänze für sich behalten – einen Teil müssen sie an Amazon abgeben. „Die Mehrheit unserer Verkaufspartner sind während des letzten Jahres weitergewachsen und konnten den Online-Handel in dieser herausfordernden Zeit erfolgreich für sich nutzen“, erklärt Markus Schöberl, Director Seller Services, Amazon Marketplace Deutschland & Österreich.

Zahlen von 2018 zu österreichischen KMU, die über Amazon ihre Produkte verkaufen. (© Amazon)
Zahlen von 2018 zu österreichischen KMU, die über Amazon ihre Produkte verkaufen. (© Amazon)

Wie Amazon seine Verkaufsplattform für KMU verbessern möchte

Für Amazon stellen Verkaufspartner eine lukrative Einnahmequelle dar: Mehr als die Hälfte der Produkte, die auf der Plattform vertrieben werden, stammen von Drittanbietern. Aus diesem Grund sei bereits 2019 in eine Zusammenarbeit investiert worden – europaweit rund 2,2 Milliarden Euro in Logistik, Tools, Services, Programme und Personal. Darüber hinaus sollen in der vergangenen Weihnachtszeit vonseiten Amazon über 85 Millionen Euro in die Bewerbung der Produkte von KMU geflossen sein. Auch zukünftige Investitionen sind geplant, um „kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen“ und „das beste Einkaufserlebnis für Kunden zu schaffen“, heißt es im Bericht. Profitieren sollen Kunden vor allem von der Vielfalt, die durch die Verkaufspartner zur Auswahl steht.

So nutzen österreichische KMU den Online-Handel

Vor allem während der Corona-Krise setzten viele KMU auf den Online-Handel, um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Als Best-Practice-Beispiel für erfolgreiche KMU-Verkaufspartner zählt – laut Amazon – zum Beispiel das Bergsport-Label Alpin Loacker. Felix Loacker, hat das Vorarlberger Familienunternehmen vor drei Jahren in eine neue, digitale Ära geführt: „Der Online-Vertrieb eröffnet uns ein chancenreiches neues Standbein: Im ersten Jahr erzielten wir 40.000 Euro Umsatz mit dem Verkauf über Amazon. Im Jahr darauf war es bereits eine halbe Million Euro. Und jetzt im dritten Jahr konnten wir den Online-Umsatz nochmal vervierfachen.“ Die Online-Strategie hat sich für den Unternehmer gerade in Zeiten der Corona-Krise bewährt: „Unser Geschäft in Götzis musste während des Lockdowns schließen. Der Ausbau unserer Online-Kanäle war daher essenziell, um unsere Kundschaft weiterhin beliefern zu können.“ Ein weiteres Beispiel ist claro aus Salzburg. Josef Dygruber gründete das Unternehmen für ökologische Reinigungsmittel im Jahr 1995 und hat seither zahlreiche Preise für seine innovativen Geschirrspültabs und Zero-Waste-Verpackungen erhalten. „Mit Amazon können wir Dinge tun, die vor fünf Jahren so noch nicht denkbar waren, zum Beispiel europaweit an Millionen potenzielle Kundinnen und Kunden zu verkaufen. Unser Exportumsatz liegt mittlerweile bei 90 Prozent. Im Zuge unserer Expansion haben wir unsere Betriebsstätte mit Produktion und Forschung im Oktober von Mondsee an einen größeren Standort nach Anif bei Salzburg verlagert.“

Warum Amazon nach wie vor in Kritik steht

Die positiven Verkaufszahlen der KMU-Händler stellen allerdings nur eine Seite der Medaille dar. Denn die Geschäftspraktiken von Amazon stehen seit Jahren in Kritik. Trotz Milliarden-Gewinne zahlte der Konzern 2019 keine Steuern in Österreich. Das ist mit legalen Steuertricks möglich, die auch von anderen Online-Giganten wie Google oder Apple praktiziert werden. Dadurch entgehen dem Staat jährlich mehrere Millionen Euro an Steuergeld. Zudem gerät der US-Riese aufgrund seiner Arbeitsbedingungen immer wieder in Verruf. Jüngst wurden auch bei 130 Logistikpartnern von Amazon mehrere Hundert Verstöße gegen Finanz- und Sozialgesetze festgesellt.

Der komplette Report steht hier zum Download zur Verfügung: KMU Impact Report 2020.

Mehr Informationen zu Amazon in Österreich finden Sie unter: https://blog.aboutamazon.de/at

(Beitragsbild – Fotohinweis: Pexels – Sagar Soneji)

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