Auf der weltgrößten Flugzeug-Kabinenmesse setzten kürzlich steirische Betriebe zum Steigflug an, denn immerhin sind weltweit in jedem dritten Luftfahrt-Innenraum Komponenten aus der Steiermark verbaut. Mit Millionen-Deals wollen AMES, Antemo, Hugo Sampl & Co. nun noch stärker am wachsenden Milliardenmarkt abheben.
Sitze, Stauschränke, Lichtsysteme & Co. aus Peggau, Business-Tische, Sichtblenden und Halterungen aus Judenburg, Schlösser und einzelne Komponenten aus Gußwerk – und zum Drüberstreuen 3D-Druck-Komponenten aus Ilz: Über den Wolken gibt die Steiermark den Takt vor. Kaum eine Airline weltweit kommt im Innenraum ohne österreichische Komponenten aus – von den derzeit knapp 25.000 Passagier- und Frachtflugzeugen hat bereits jedes Dritte im Flugzeuginnenraum Komponenten von heimischen Parade-Firmen verbaut. Tendenz steigend!
Umsatzplus durch Kooperation
Denn bei der weltgrößten Fachmesse für Luftfahrtinterieur sind die steirischen Betriebe nochmals vorgeprescht: So wird der Peggauer Innenraumausstatter AMES künftig mit dem russischen Marktführer „Vemina Aviaprestige“ kooperieren: „Für uns ist die Kooperation die Möglichkeit, noch intensiver am stark wachsenden russischen Markt, aber auch in der gesamten eurasischen Region, in der unser Partner tätig ist, präsent zu sein“, sagt Starzacher, der mittelfristig ein Umsatzplus von 25 Prozent in diesen Regionen erwartet!
Millionendeal für Antemo
Die österreichisch-russische Kooperation ist nicht das einzige Ausrufezeichen auf der weltgrößten Fachmesse: Prototypen- und Kleinserienfertiger Antemo wird bis 2023 niemand Geringeren als Branchen-Primus Airbus mit Interieurs-Komponenten versorgen, kündigte Geschäftsführer und Eigentümer Herbert Brunner auf der Fachmesse an. Über Details herrscht Stillschweigen, das Auftragsvolumen liegt jedenfalls im Millionenbereich. „Diese Beauftragung ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte, der maßgeblich zur weiteren Absicherung der Arbeitsplätze in unserem Unternehmen beiträgt“, sagt Brunner.
Mit Druck in die Kabine
Premiere auf der Messe feierte hingegen der Ilzer Zulieferer M&H: Das Unternehmen will künftig mit leichten Komponenten im Luftfahrtinnenraum reüssieren. „Der 3D-Druck bietet uns wesentlich raschere Umsetzungsmöglichkeiten – hier wollen wir ansetzen“, betont M&H-Geschäftsführer Patrick Herzig. Ebenfalls an Bord in Hamburg: die Gußwerker Federnspezialisten von Hugo Sampl, die langfristig Komponenten zu einer steirischen Flugzeugkabine beisteuern könnten – zumindest wenn es nach der Wirtschaftskammer geht: „Das Know-how für Entwicklung und Produktion sind bei uns auf alle Fälle vorhanden“, sagen Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk und Stellvertreter Andreas Herz unisono über den Zukunftsmarkt.