Eigentümerwechsel beim steirischen Autozulieferer Austria Druckguss: Der Unternehmenssitz in Gleisdorf soll als strategisches Headquarter von zwei internationalen Standorten positioniert werden.
Nach den positiven Nachrichten im Frühjahr dieses Jahres macht Austria Druckguss erneut von sich reden: Vor wenigen Wochen konnte das Unternehmen die chinesische Zhongding (ZD)-Gruppe als Alleineigentümer für sich gewinnen. „Ein Glücksfall“, wie Austria Druckguss-Geschäftsführer Nikolaus Szlavik betont: „Mit dem Verkauf sind Kapitalerhöhungen in Millionenhöhe verbunden. Das sichert die 225 Arbeitsplätze in unserem Werk in Gleisdorf weiter ab und ermöglicht durch diese finanzielle Stabilität Zugang zu größeren Projekten. Von Kunden werden wir durch diese Übernahme definitiv besser wahrgenommen“, so der Geschäftsführer, der durchblicken lässt: „Der Eigentümerwechsel beschert uns eine wesentlich über dem Branchenschnitt liegende Eigenkapitalquote.“
ZD: Hohe Strahlkraft
Über die Verkaufsmodalitäten zwischen Ex-Eigentümer Bavaria und dem neuen Eigentümer herrscht Stillschweigen. Fix hingegen: In der Mobilitätsbranche genießt die ZD-Gruppe, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erzielen konnte, globale Strahlkraft. Mit 14.000 Mitarbeitern zählt das Unternehmen mit Hauptsitz in der chinesischen Provinz Anhui zu den größten familiengeführten internationalen Automobilzulieferern. Die ZD-Gruppe beliefert mit Kunststoff- und Gummikomponenten weltweit renommierte Automobilhersteller wie BMW, Ford, VW, Magna und Toyota. Das „Forbes“-Magazin wählte die Zhongding Sealing, eine von fünf Geschäftssparten der ZD-Gruppe, unlängst zu den 200 besten Unternehmen Asiens unter einem Umsatz von einer Milliarde US-Dollar.
ADG wird zum „Global Player“
Von dieser globalen Bekanntheit des Konzerns soll auch der steirische Standort von Austria Druckguss profitieren: „Die bisherigen Gesprächen haben mich sehr positiv gestimmt, denn mittelfristig ist es unser strategisches Ziel, Gleisdorf zum Headquarter über zwei weitere Standorte zu entwickeln“, erklärt Szlavik: ein 75 mitarbeiterstarkes Druckguss- und Magnesium-Werk im US-amerikanischen Michigan sowie einen weiteren Standort für Aluminiumdruckguss mit knapp 200 Mitarbeitern in Anhui zählen schon jetzt zu den neuen Kompetenzstandorten des Unternehmens und sollen in Zukunft von Gleisdorf aus gesteuert werden. „Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Motor-, Antriebs- und Fahrwerkskomponenten sowie Strukturteile international – eben von mehreren Standorten aus – anbieten zu können“, unterstreicht Szlavik. Die Belegschaft in Gleisdorf wird auf die erhöhte Internationalisierung bereits vorbereitet: „Neben einem intensivierten Englisch-Angebot haben wir fünf neue Mitarbeiter eingestellt – weitere sollen folgen“, bestätigt der Austria Druckguss-Geschäftsführer.